Altersweitsichtigkeit: Ursachen

Grund Presbyopie 

Altersweitsichtigkeit: Ursachen

Ursachen Presbyopie (Alterssichtigkeit): Verlust der Elastizität der Augenlinse als Folge der Alterung, aber auch deutlich beeinflusst durch Vitamine und Spurenelemente.

Presbyopie: Ein rein natürlicher Prozess?

Für niemanden ist es leicht, das langsame Abnehmen seiner Sehschärfe mitzuerleben. Ich weiß von mir selber, dass man zuerst alles daran setzt, die Anzeichen der Alterssichtigkeit zu ignorieren. Man kneift die Augen zusammen und versucht, dadurch schärfer zu sehen. Oder man redet sich ein, es läge an der schlechten Beleuchtung. In der Tat können Knispeln und helleres Licht zu Beginn der Presbyopie dazu beitragen, die Auswirkungen des Sehschärfe-Verlusts zu mindern. Doch auf Dauer helfen solche Ausweichmanöver nicht. Ich habe immer erfahren, dass eine frühzeitige sachliche Beschäftigung mit dem Thema hilft, seine Alterssichtigkeit besser zu ertragen und aber auch besser in den Griff zu bekommen.

Wichtig für das Verständnis ist: Sie sind nicht der einzige Mensch, dessen Sehschärfe im Laufe des Lebens nachlässt! Es sind auch nicht wenige Menschen, denen das geschieht, sondern es sind fast alle. Besonders Menschen im Alter zwischen 40 und 50 Jahren sind betroffen. In diesem Alter geht Sehschärfe besonders schnell verloren.

Alterssichtigkeit, oder Altersweitsichtigkeit im Volksmund, ist ein natürlicher Prozess. Doch meiner persönlichen Ansicht nach ist bedeutend, dass der Zeitpunkt und die Stärke der Presbyopie stark durch das eigene Verhalten, Lebensweise (Augenstress) und Ernährung beeinflusst wird. Darüber habe ich zwar keine wissenschaftlichen Studien gefunden, aber in meinem Freundes- und Bekanntenkreis sehr genau beobachten können.

Sie können viel dafür tun, dass die Alterssichtigkeit später zum Vorschein kommt und dass die Auswirkungen geringer bleiben. Aber ganz vermeiden können Sie die Presbyopie nicht. Sie gehört zum Leben einfach dazu. Die gute Nachricht ist, dass es sehr gute Möglichkeiten gibt, die Presbyopie auszugleichen und scharfes Sehen wieder zu ermöglichen. Die weitere gute Nachricht ist, dass es einige wichtige Ansatzpunkte gibt, mit denen sie gezielt vorbeugen und sogar teilweise gegensteuern können.

Altersweitsichtigkeit: Erste Anzeichen

Die Augen aller Menschen ermüden beim Lesen mit zunehmendem Alter schneller. Das führt bei Ihnen wie bei mir dazu, dass wir das Buch oder die Zeitschrift öfter aus der Hand legen, um uns eine Pause zu gönnen. Auch spüren wir oft ein Druckgefühl zwischen den Augen. Dies ist ganz normal. Wir müssen diese Symptome als erste Anzeichen einer Alterssichtigkeit deuten. Man sollte diese Zeichen ernst nehmen. Ein Besuch beim Arzt ist nicht sofort notwendig; es hilft dem Auge, wenn man so lange wie möglich noch ohne Hilfsmittel liest. Doch irgendwann wird eine Konsultation des Presbyopie-Experten unabdingbar. Meine Empfehlung ist zudem, spätestens jetzt mit wichtigen unterstützenden Massnahmen zu beginnen, um der Alterssichtigkeit vorzubeugen und sie zu bremsen.

Was geschieht mit meinem Auge?

Bei Alterssichtigkeit geschieht im Hinblick auf den natürlichen Alterungsprozeß etwas ganz Unspektakuläres mit Ihrem Auge. Genauer gesagt: Es geschieht gar nichts mit Ihrem Auge als Ganzem, sondern mit einem einzigen Bauteil des Auges: der Linse. Sie erkrankt auch nicht. Vielmehr unterliegt sie einem Verlust der Elastizität. Allgemein wird beschrieben, dass dies auf den normalen Altersprozeß des Menschen zurückzuführen ist. Aber ich bin der Ansicht, dass ein signifikanter Teil des Problems durch eine nicht ausreichende Versorgung mit Nährstoffen, insbesondere von bestimmten Vitaminen und Spurenelementen zurückzuführen ist. Ein weiteres wichtiges Thema ist der Stress für die Augen, dem sich viele in der modernen Bürogesellschaft durch Computerarbeit aussetzen (müssen). Diesen ganzen Prozeß wollen wir uns hier einmal genauer anschauen. Dafür ist es zunächst wichtig, die Anatomie des Auges zu verstehen.

Wunderwerk Auge

Das Auge ist ein Wunderwerk und eines der komplexesten Organe des menschlichen Körpers. Sehen zu können verlangt ein kompliziertes Zusammenspiel vieler unterschiedlicher Funktionen im Auge und im Gehirn. Scharf sehen zu können ist nur möglich, wenn das Auge einfallendes Licht scharf auf die Netzhaut bündelt. Dies setzt die Kooperation vieler Bestandteil des Auges voraus.

Netzhaut

Die Netzhaut, auch Retina genannt, liegt auf der Rückseite des Augapfels und verwandelt das einfallende Licht in bioelektrische Impulse. Millionen von Zellen tragen dazu bei, die durch ein dichtes Netz feiner Äderchen versorgt werden. Eine hohe Auflösung bietet nur das Zentrum der Netzhaut. Damit wir scharf sehen können, muss das Licht dort richtig gebündelt auftreffen.

Linse

Ohne die Linse können wir nicht scharf sehen. Sie sitzt auf der Vorderseite des Auges unterhalb der Hornhaut direkt hinter der Pupille. Kleine Muskel an den Seiten ziehen die Linse auseinander. Dadurch ändert sie ihre Form und die Brechung des Licht, wodurch sich das Abbild des Gegenstands auf der Hornhaut verändert.

Optik des Auges

Menschliche Augen gehorchen den selben Naturgesetzen wie Fotokameras. Die Krümmung der Linse bestimmt, mit welchem Winkel das Licht gebrochen wird. Wie beim Zoom einer Kamera kann die Brechung verändert werden, indem die Linse durch die Muskeln an ihrem Rand entweder gestreckt oder verkürzt wird.

So stellt das Auge auf verschiedene Entfernungen scharf

Wie kommt es nun, dass unser Auge scharf sehen kann? Dafür müssen wir uns ein wenig mit den Gesetzen der Optik und der Biomechanik im Auge beschäftigen. Doch das ist viel leichter, als man denkt.

Schärfe und Unschärfe

Scharf erscheint ein Gegenstand, wenn sich die einfallenden Lichtstrahlen genau auf der Ebene der Netzhaut bündeln. Unscharf wird der Gegenstand immer dann, wenn der Fokuspunkt vor oder hinter der Ebene der Netzhaut liegt. Der Fokuspunkt kann durch die Veränderung der Brechung verändert werden. Normalerweise geschieht das durch eine Formveränderung der Linse. Ist diese jedoch durch altersbedingte Sklerose (Verhärtung) erstarrt, muss die dann auftretende Altersweitsichtigkeit künstlich korrigiert werden.

Nahpunkt, Fernpunkt

Das scharfe Sehen findet zwischen zwei gedachten Punkten statt: dem Nahpunkt und dem Fernpunkt. Der Nahpunkt ist jener Punkt, zu dem gerade noch scharf gesehen werden kann. Unterhalb des Nahpunkts verschwimmt das Bild. Der Fernpunkt beschreibt den am weitesten entfernte Punkt, der noch scharf erscheint Dahinter ist das Bild unklar. Um zwischen Objekte überhaupt scharf darzustellen, muss das Licht im Auge gebrochen werden.

Brechkraft des Auges (Refraktion)

Einfallendes Licht wird im Auge gebrochen. Ohne diese Brechung wäre scharfes Sehen unmöglich. Zur Brechung, auch Refraktion genannt, tragen vier anatomische Elemente bei: Hornhaut, Wasser der Augenkammer, Linse und Glaskörper. Die Refraktion wird in einem Brechungsindex ausgedrückt.

Linsenmuskel (Ziliarmuskel)

Der Linsenmuskel, auch Ziliarmuskel genannt, greift an den Seiten der Linse an und kann sie dadurch strecken und stauchen. Ausgelöst durch diese Bewegung, verändert die Linse ihre Brechkraft und kann dadurch Gegenstände in unterschiedlichen Entfernungen scharf stellen. Die Alterssichtigkeit tritt nicht durch Erschlaffung des Linsenmuskels ein, sondern dadurch, dass die Linse im Alter weniger elastisch auf die Bewegungen des Muskels reagiert.

Zonulafasern

Die Zonulafasern halten die Linse an der Stelle, an der sie stehen soll. Außerdem leiten sie die Kraft des Linsenmuskels weiter und spielen somit eine wichtige Rolle bei der Veränderung der Brechungskraft und der Einstellung der Schärfe.

Akkommodation

Mit Akkommodation, zu deutsch Naheinstellungsvermögen, bezeichnet man die Fähigkeit des Auges, auf Gegenstände in unterschiedlichen Entfernungen scharf zu stellen. Akkommodation ist die Eigenschaft, die mit zunehmendem Alter verloren geht und dadurch zur Alterssichtigkeit (Presbyopie) führt.

Akkommodationsmechanismus

Das Naheinstellungsvermögen des Auges beruht auf einem Mechanismus, den man als Akkommodationsmechanismus bezeichnet. Daran beteiligt sind Linse, Zonulafasern und Ziliarmusel. Gemeinsam verändert sie die Brechung der Linse.

Akkommodationsschwäche

Wenn wir immer weniger in der Lage sind, unser Auge auf die Anforderungen der Optik einzustellen, bezeichnet die Wissenschaft dies als Akkommodationsschwäche. Gemeint ist damit die abnehmende Fähigkeit, die Linse in die Form zu bringen, die für scharfes Sehen notwenig ist.

Verlust der Elastizität der Linse

Leider ist unser Auge nicht für die Ewigkeit gebaut, genau so wenig, wie der Rest des Körpers. Im Laufe des Lebens nimmt die Elastizität der Linse laufend ab. Dabei sind es nicht etwa die Muskeln, die im Alter erschlaffen, sondern es ist die Linse selbst, die sich von Jahr zu Jahr schwerer in eine andere Form ziehen lässt. Etwa bis zum 40. Lebensjahr bemerken wir diesen Vorgang als Normalsehender nicht. Danach tritt die Presbyopie fast unweigerlich ins Bewusstsein. Aber wie gesagt: Das passiert fast allen Menschen. Sie sind in bester Gesellschaft. Die wichtige Frage jedoch ist, wie kann man diesem Prozeß weitmöglichst vorbeugen und entgegnen?

Sklerose der Linse

Ursache für die abnehmende Elastizität der Linse ist eine Sklerose. Damit bezeichnet man eine Verhärtung des Gewebes. Ausgelöst wird die Linsensklerose durch eine langsame Veränderung des Stoffwechsels innerhalb der Linse sowie je nach Zustand ihrer Versorgung und damit einhergehend ihrer biochemischen Zusammensetzung.

Alterung der Linse

Die Sklerose ist zum einen ein normaler alterstypischer Vorgang. Er betrifft viele Gewebe des Körpers, eben auch die Linse des Auges. Nur fällt uns diese Alterung bei anderen Geweben nicht so deutlich auf. Bei der Linse fällt der Effekt förmlich ins Auge. Zum anderen ist ein Vorgang, der deutlich früher und stärker einsetzt, wenn der Stoffwechsel des Menschen nicht optimal arbeitet, eine nicht optimale Versorgung mit Nährstoffen und Stress für die Augen vorliegt.

Elastizitätsverlust und Muskulatur

Den Verlust der Elastizität spüren wir daran, dass es immer mühsamer wird, die Zone des Scharfsehens zu verstellen. Sie können sich das so vorstellen, dass die Muskeln um Ihre Linsen herum versuchen, die Linse in die gewünschte Form zu ziehen, doch immer schlechter gegen den Widerstand des Gewebes ankommen.

Stress für die Augen

Ist unsere Leseleuchte hell genug? Richten wir das Licht gut aufs Papier aus? Wir können unseren Augen viel Gutes tun, wenn wir optimale Bedingungen für sie schaffen. Es lohnt sich, in eine gute Leuchte für das Sofa oder den Nachttisch zu investieren. Zu viel Fernsehen trägt zum Erschlaffen des Auges bei. Weil unsere Augen starr auf ein Ziel gerichtet sind, findet kein Training der Linsenmuskeln statt. Die Beweglichkeit wird nicht heraus gefordert. Wir sollten deshalb nicht übertrieben viel Fernsehen schauen, und dafür mehr lesen.

Ernährung und Presbyopie

Wie oben bereits ausgeführt, bin ich der Ansicht, dass eine anhaltende Unterversorgung mit bestimmten Nährstoffen, insbesondere Vitamine und Spurenelemente, den Elastizitätsverlust der Linse signifikant begünstigen kann. Es ist aus meiner Sicht also wichtig, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten und die fehlenden Nährstoffe hinzuzufügen, wenn eine Altserweitsichtigkeit einsetzt.



Gesunde Ernährung

Wie Sie sich ernähren, spielt nicht nur eine wichtige Rolle beim Alterungsprozess der Linsen in Ihren Augen. Auch alle anderen Gewebe des Körpers benötigen eine Versorgung mit wichtigen biologischen Bausteinen, um Zellen zu erhalten und neu zu bilden. Diese Bausteine stellen Sie Ihrem Körper am besten zur Verfügung, indem Sie sich gesund und ausgewogen ernähren. Frisches Obst und Gemüse, wertvolle Eiweiße, hochwertige Fett, Mineralien und Spurenelemente sind wichtig für unsere Gesundheit.